Bäume, Sträucher & Co

Obstbäume

Äpfel Birnen Kirschen Zwetschgen

 

 

Waldbäume

Ahorn Akazien Birken Buchen
Eichen      

 

 

Weißt du, dass die Bäume reden? 
Ja, sie reden. 
Sie sprechen miteinander, und sie sprechen zu dir, wenn du zuhörst.
Aber die weißen Menschen hören nicht zu.
Sie haben es nie der Mühe wert gefunden, uns Indianer anzuhören, 
und ich fürchte, sie werden auf die anderen Stimmen in der Natur nicht hören. 
Ich selbst habe viel von den Bäumen erfahren:
manchmal etwas über das Wetter, 
manchmal über Tiere,
manchmal über den Großen Geist.

Tatanga Mani, Häuptling der Indianer vom Volk der Stoney in Kanada

 

 

Der schönste Baum

Sag an, wie heißt der schönste Baum
auf diesem Erdenrund,
seit einst im Paradiesesraum
der Baum des Lebens stund?

Die Palme grüßt im Morgenland
des Pilgers Aug entzückt,
wenn ragend er im Wüstensand
ihr hohes Haupt erblickt.

Schön ruht sich's an der Eiche Fuß,
wenn durch den grünen Wald
der Jägerschar des Waldhorns Gruß
zum muntern Mahle schallt.

Die Linde glüht im Abendglanz,
umweht von Blütenduft,
wenn durch das Dorf zum Erntetanz
des Spielmanns Fibel ruft.

Doch schöner glänzt im Kerzenschein
der Tannenbaum führwahr,
wenn nun der Vater ruft „herein!“
der frohen Kinderschar.

Wenn dann ins lichte Heiligtum
geblendet und entzückt,
vor Freude bang, vor Staunen stumm,
das Kindervolk sich drückt;

Wenn wonnevoll der Eltern Blick
sich auf die Kleinen senkt
und an der eignen Kindheit Glück
mit süßer Wehmut denkt.

Da blüht in finstrer Winternacht,
umstarrt von Schnee und Eis,
ein Frühling auf in bunter Pracht
am dunklen Tannenreis.

Da bringt der schliche Tannenbaum
des Paradieses Glück,
der ersten Unschuld Kindheitstraum
der armen Welt zurück.

Und draußen blickt der Sterne Schar
mit wunderholdem Schein
wie Engelsaugen mild und klar
vom Himmel hoch herein.

Und aus der Himmel Himmel sieht's
herab mit Vaterblick,
und durch die dunklen Lüfte zieht's
wie himmlische Musik:

„Also hat Gott die Welt geliebt,
dass er aus freiem Trieb
uns seinen Sohn zum Heiland gibt,
wie hat uns Gott so lieb!“

Karl Gerok