Tiere

Unsere Gocko Unser Hansi
Mein Kater Unser Freund 
Blacky Meine Minka
Der bedauernswerte Fisch Kluge Tiere-dumme Menschen
Der liebe Frosch Spinne im Haus
Urlaubszeit Unsere Blacky
Die Spatzen Pfauenauge
Stare Die Hummel
Spaziergang am See - die Kröten Arme Hummel
Das Bienchen Unser Ding-Dong

 

Unsere "Gocko"
Nach dem Krieg, von den Amis einquartiert,
hatten wir uns in einem Schuppen etabliert.
Mein Vati hatte ihn abgedichtet und ausgebaut,
dass er wenigstens etwas wohnhaft ausschaut.
Kleine Küken meine Mutter geschenkt bekam,
die sie im Zimmer warm aufzog sodann.
Auch Mäuse haben sich zu uns herein verirrt,
da haben sich die Küken schnell formatiert.
Die Maus vornweg, dann kamen die Küken,
so schnell konnte man gar nicht blicken.
Das vorderste Küken hat immer nach der Maus gepickt,
dann fiel das Küken zurück, das nächste ist aufgerückt.
So haben sie die Maus geplagt
und letztendlich verjagt.
Früher es die "Fliegenklatschen" gab,
man ging auf die Jagd, jeden Tag.
Mutter musste die Fliegen nicht erst auflesen,
sie wurden von den Küken schnell aufgefressen.
Gewachsen sind die Tierchen sehr schnell,
es hielt sie nicht mehr aus auf einer Stell.
Es ist nur eines ganz groß geworden,
alle anderen sind leider gestorben.
Dieses Huhn war überall bekannt,
meine Mutter hat es "Gocko" genannt.
Ging Mutti ins Dorf einkaufen,
Gocko ist mit ihr gelaufen.
Vor dem Laden hat sie gewartet,
beide sind dann weiter gestartet.
Dann ging es wieder heim,
und in die Wohnung rein.
In ihren Stall hat sie nicht wollen,
da fing sie an laut zu grollen.
Ihr Gegacker war nicht zu überhören,
sie war auch mit nichts zu betören. 
In unsere Behausung wollte sie rein,
erst dann stellte sie Ihr Geschrei ein.
Nur ein Raum, das war unsere Welt,
alte Feldbetten waren dort aufgestellt.
Kaum hatte sich Mutti hingelegt,
schon ist Gocko zu ihr gestrebt.
Nach einigem Üben ist es ihr gelungen,
und sie ist zu Mutti hochgesprungen.
Man konnte dann die Beiden erblicken,
wie sie lagen - Rücken an Rücken.
Gocko hatte auch sehr bald entdeckt,
dass "unser Essen" besser schmeckt.
Sie hat so lang bei uns verweilt,
bis wir es dann mit ihr geteilt. 
Eine richtige Wohnung in der Stadt
unser Traum sich dann erfüllt hat.
Was soll'n wir nur mit Gocko machen,
mein Vater konnte sie nicht schlachten.
Mein Onkel hat sie mit genommen,
sie hat eine neue Heimat bekommen.
Dort bekam sie ihr Gnadenbrot,
und lebte glücklich bis zum Tod.
Heidi Gotti

Unser Hansi
Eine besondere Freundschaft
Wie fang ich am besten an,
mit Susanne, Rolf und Stefan.
Meine Kinder, sie waren
noch ganz klein vor Jahren.
Ein Wellensittich hatte sie fasziniert,
nach der Schule hatten sie es ausspioniert.
In einer Zoohandlung hatten sie ihn „gefunden",
sie standen vor dem Käfig viele Stunden.
Nichts anderes wünschten sie sich mehr,
nur diesen Wellensittich so sehr.
Zusammen sind wir dann gegangen,
und haben das Tierchen erstanden.
Käfig mit Fress-, Wassernapf und Bad,
Plastikvogel mit Glocke und ein Schaukelrad,
diese Sachen gehörten einfach dazu,
es summierte sich natürlich im Nu.
Das richtige Futter musste es auch sein,
wir hatten ja so etwas noch nicht daheim.
Der Vogel schimmerte in herrlichem Grün,
wenn die Sonne auf ihn schien.
Am Anfang war er sehr scheu,
er war ja bei uns noch ganz neu.
In der Käfigecke hat er sich versteckt,
sobald er von uns jemanden entdeckt.
Viel Geduld und Leckerbissen,
haben wir ihm schenken müssen,
bis er auf unseren Finger kam,
und uns anerkannte sodann.
Aber dann war der Bann gebrochen,
überall  ist er herum „gekrochen".
Alles hat er ausspioniert,
war von vielem fasziniert.
Seine Flügel waren nun auch bereit,
er flog sehr wendig und auch weit.
Die ganze Wohnung war sein Revier,
denn die Käfigtür ließen offen wir.
An den Käfig hatten wir einen Zweig gebunden,
dort hat er sich immer wieder eingefunden.
Zum Schlafen, das hat er gewusst,
hat er in den Käfig gemusst.
Dort setzte er sich neben seinen Spiegel
Und steckte den Kopf unter den Flügel.
Über den Käfig breiteten wir ein Tuch,
die Tür blieb offen, nach einem Versuch.

Dass der Morgen da ist, hat er als erster entdeckt
und alle Familienmitglieder dann geweckt.
Auf der Bettdecke ist er herum marschiert
und hat auf die Nasen gepickt, ganz ungeniert.
Am Sonntag wollten wir oft noch ausschlafen,
aber den kleinen Kerl konnte man doch nicht strafen.
Bildeten die Kinder ein Loch mit der Bettdecke,
fand er sich dort unten auch eine Spielecke.
Dann ging los ein lautes Gegacker,
ein Gezeter und ein Geschnatter.
Was haben wir alles ausprobiert,
aber er hat's scheinbar nicht kapiert.
„Hansi" sollte sagen er,
war es doch zu schwer?
Eines Tages, die Kinder waren weg,
bekam ich einen gehörigen Schreck!
Alles auf einmal brach aus ihm heraus sodann,
„Hansi", „gib Küsschen", „zieh deine Jacke an"!
Alles, was er bei uns gehört,
plapperte er ganz unbeschwert.
Das Telefon und die Türglocke hat er nachgeäfft,
auch vom Nachbarhund das Gekläff.
Selbst beim Telefonieren,
konnten wir uns amüsieren.
Er war dann immer die Hauptperson,
schwatzte und schmatze auch mal schon.
Die Wohnung drunter, war der Oma Heim,
Hansi wollte oben aber bleiben nicht allein.
Also, die Türen offen gelassen, runter die Stufen,
unten haben wir dann: „Komm Hansi" gerufen.
Aber erst erfolgte das Kommando von ihm:
„Hansi komm", schrie er mit lauter „Stimm".
Dann erst kam er angeschwirrt,
hat sich niemals dabei verirrt.
Hat's uns dann wieder nach oben gezogen,
ist unser Hansi mit uns geflogen.
Wenn ich mit der Nähmaschine genäht,
hatte er bald etwas ausgespäht.
Bei der Nadel war so ein glänzendes „Schild",
auf das war besonders wild.
Dort hat er sich gespiegelt und geschnäbelt dann,
ich hatte immer Angst, ich nähe ihn mit der Nadel an.
Dabei war er auch immer beim Essen fassen,
diesen Termin hat er sich nie entgehen lassen.
Er saß dann am Tellerrand
Und hielt sich tüchtig ran.
Oft ist er dann ganz ungeniert,
durch den Teller durchmarschiert.
Wie haben wir uns amüsiert,
wie war er oft total verschmiert.
Tomatensoße und Spagetti,
Hansi war nicht mehr „adretti".
Er wollte sich an allem laben,
was auch wir gegessen haben.
Es ist aber richtig,
auch trinken ist wichtig.
Einmal steckte er mit dem Kopf im Glas drinnen,
der arme Kerl konnte einfach nicht mehr von hinnen.
Wir haben ihn dann, ungelogen,
rückwärts aus dem Glas gezogen.
Aber nicht nur beim Essen war er dabei,
auch beim Kochen  stellte er an so allerlei.
Beim Salat waschen er natürlich mitten drin,
es passte ja auch, er war ja ebenfalls grün.
Schlimmer war es dann beim Gemüse schneiden,
das konnte und durfte ich einfach nicht leiden.
Das hatte überhaupt keinen Sinn,
es war viel zu gefährlich für ihn.
Kaum hatte ich ihn dann erfolgreich verjagt,
hat er mich mit Schimpfworten geplagt.
Heißes Wasser, Kochplatten hat er akzeptiert,
solche Dinge hat er einfach ignoriert.
Seine Wildheit ist ihm zum Verhängnis geworden
Durch ein Flug-Unglück ist er dann gestorben.
Wir hatten die Gefährlichkeit zu spät erkannt,
er hat sich dabei das Genick eingerannt.
Lange Zeit haben wir bitterlich geweint
Und dann haben wir halt gemeint,
vielleicht können wir die Trauer überwinden,
indem wir einen neuen „Hansi" finden.
Sah er auch so aus, es ist nie unser Hansi geworden,
denn der war für immer gestorben.
Heidi  Gotti

Mein Kater
Als Kind hatte ich einen Freund,
hab letzte Nacht von ihm geträumt.
Winzig klein ist er zu uns gekommen,
wir haben ihn liebend gern aufgenommen.
Ein Tigerkater herrlich anzusehn,
mit einem Fell einmalig schön.
Ein besonders schönes Exemplar,
er wurde, als er ausgewachsen war. 
Einmalig im Leben war er für mich,
so groß und stattlich.
"Mozl" hab ich ihn genannt,
den Namen hat er anerkannt.
Dieses Tier war wirklich eine Pracht
für eine Zeitung wurde ein Bild gemacht. 
Wir beide waren darauf zu sehen,
ich war stolz, muss ich gestehen.
 
Gespielt hab ich mit Puppen und  -Wagen
Natürlich hab ich den "Mozl" rumgetragen.
Puppenkleider zog ich ihm an,
legte in den Wagen ihn dann.
Lange gefiel ihm das Spiel,
bis es ihm wurde zuviel.
Dann ist er auf das Bett gesprungen,
hat meinen Kopf mit den Pfoten umschlungen.
"Mutti, der Mozl will mich fressen", ich schrie,
Mutter sagte: "Merk Dir, ein Tier quäle nie!"
Gleich darauf ließ er mich fühlen,
"Ich bin wieder bereit zum Spielen!"
Bin ich später in die Schule gestartet,
hat er jedes Mal auf mich gewartet.
Mein Schulweg war sehr lang,
mit Mozl wurde es mir nie bang.
Er hat mich hin und zurück begleitet
und mir damit immer Freude bereitet.
Seine innere Uhr duldete ihn nicht mehr zu Haus,
er spürte instinktmäßig, jetzt ist die Schule aus. 
Eine neue Wohnung haben wir bekommen,
natürlich haben wir ihn mit genommen. 
Nicht wohl gefühlt hat er sich dort,
an diesem neuen, fremden Ort.
An die Stadt hat er sich nicht gewöhnt,
hat sich aufs Land nach Freiheit gesehnt.
Wir brachten ihn dann zurück,
er war total beglückt.
Leute, die er von vorher gekannt,
hat er als "Familie" dann anerkannt. 
Traurig bin ich schon geworden,
als ob ein Freund gestorben.
Später im Leben durfte ich erkennen,
ich "musste" ihm sein Leben gönnen.
Heidi Gotti
Unser Freund
Ausgesetzt haben wir ihn aufgelesen,
18 Jahre ist er unser Freund gewesen.
Wir liebten ihn so sehr,
jetzt lebt er nicht mehr.
Mit Liebe und Treue hat er uns beschenkt,
uns manchmal "in seinem Sinne" gelenkt.
Haus und Hof hat er bewacht,
weite Urlaubstouren mit uns  gemacht.
Viele Streiche hat er ausgeheckt,
uns morgens oft schon früh geweckt.
Als er dann älter wurde und alt,
hat es uns erwischt ganz "kalt".
Ans Abschiednehmen ging es dann,
ob er wohl ruhig einschlafen kann?
Aber dies war vergönnt uns nicht,
uns fast das Herz dabei zerbricht.
So viele gemeinsame Jahre sind vergangen,
es ist, als ob ein Kind von uns gegangen.
Aber nur, wer sein Tier liebt,
weiß, dass es diese Trauer gibt.
Heidi  Gotti - Juli 2003
Blacky heiße ich,
in Spanien fand man mich.
Man hat mich als Hundebaby mitgenommen
und so bin ich nach Deutschland gekommen.
Heimlich im Wohnwagen hat man mich transportiert
so wurde ich nach Deutschland importiert.
Ich bin aber immer größer geworden,
das machte meinem Herrchen Sorgen.
Einschläfern lassen wollte er mich,
da erbarmte ein anderes Herrchen sich.
Als Mischlingshündin Schäferhund-Dobermann
man trotzdem sehr zärtlich sein kann. 
Etwas unterernährt ich damals gewesen bin,
das bekamen meine neuen Besitzer aber hin.

Ich war voller Dankbarkeit,
meine gesamte Lebenszeit!
Viel Liebe habe ich ihnen gegeben,
hatte auch ein sehr schönes Leben.
Bewacht hab ich alles ergeben und treu,
jeden Tag immer aufs Neu.

 
Wunderbare 15 Jahre waren vergangen,
da ist es mir plötzlich schlecht gegangen.
Erlöst zog ich in den Hundehimmel ein,
man war traurig und hat um mich geweint.
Das sind nun schon fast drei Jahre her,
mein Frauchen liebt mich immer noch sehr.
Aber sie soll nicht mehr traurig sein,
freiwillig ließ ich sie doch nicht allein! 
Ich will noch sagen, mir geht's im Hundehimmel gut,
wenn sie es hören könnte, bekäme sie neuen Mut!
Blacky
Heidi Gotti 
Meine Minka,
noch ganz klein,
eben erst stubenrein.
Nun sitzt sie vor der Tür,
will wieder rein zu mir.
Ihr Schwanz ist hoch erhoben,
ich weiß, ich muss sie loben!
Schnell nehm ich sie auf den Arm,
ach, was ist das Tierchen warm!
Sie sich nicht lange ziert,
der Körper schnurrend vibriert.
Die Körperhaltung wird gespannt,
natürlich hab ich sofort erkannt,
"Hunger" sie mir signalisiert,
wehe, es wird ignoriert.
In der Küchenecke,
hab ich zu diesem Zwecke,
schon was Leckeres aufgetischt,
alles fein zusammen gemischt.
Minka lässt sich nun nicht stören,
deutlich kann man es auch hören.
Sauber wird alles ausgeleckt,
hinterher das Schnäuzchen geschleckt.
Dankbare Augen schauen auf mich,
sie sagen deutlich: Ich liebe Dich!
Heidi Gotti
Der bedauernswerte Fisch
Sehr langweilig schien mir der Teich,
jedoch an Fischen so reich!
Duftig ist hier das Gras und weich,
so dass ich mich niederließ sogleich.
Da kam ein Fisch dem Ufer nah,
glotzt mich an, als er mich sah.
Ach, der Kerl tat mir leid,
er war ganz nackt, ohne Kleid!
Komm heraus, dummer Fisch,
das Wasser ist zu frisch!
Du solltest hier nicht spielen,
du könntest dich verkühlen!
So springe doch heraus,
ich nehm dich mit nach Haus,
du wirst es nicht bedauern,
kannst schön beim Ofen kauern!
Der Fisch bleibt ruhig und still,
er versteht kaum, was ich will.
Doch seine Augen wachen,
er scheint mich auszumachen!
Ich fühle peinlich seinen Hohn,
doch schon flitzt er davon!
Uns Menschen scheint vieles schlecht,
die Natur macht alles recht.
Heidi Gotti
Das Schicksal vieler Tiere ist bitter,
besonders in einem Zoo,
Jahrelang hinter dem Gitter -
Sind sie des Lebens froh?
Ständig belästigt, der Freiheit beraubt,
selten, dass sie sich zanken.
Unmöglich, dass sich ein Tier glücklich glaubt,
wie sind seine Gedanken?
Was denken sich zum Beispiel die Affen?
Nur der Mensch hat immer recht?
Wie vertragen sie hier das Begaffen?
Finden sie uns Menschen schlecht?
Wie ernst blickt hier das alte Affenpaar,
aufmerksam, listig und klug -
weiß es noch, wie schön es im Urwald war?
Merkt es nichts von dem Betrug?
Verachten sie uns als dumme Wesen?
Lachen sie über unsere Kleidung?
Können Tiere Gedanken lesen?
Wie ist es denn mit der Scheidung?
Würden sie ihren Schneider bezahlen?
Möchten die Affen veilchenblaues Haar?
Würden auch sie dumme Bilder malen?
Säßen sie, ohne Geld in einer Bar?
Könnten ihren Pelz die Motten fressen?
Möchten sie Perlon und Seide?
Oder Uniformen, mit Goldtressen
Und den Säbel in der Scheide?
Der Tiere Meinung möchte ich hören
Was sie sich allgemein denken -
Mit Bestimmtheit könnte ich schwören:
Sie würden vieles besser lenken!
Heidi Gotti
Der liebe Frosch
Der Frosch sitzt im Teich
und fühlt sich so reich.
Er quakt und quakt,
was er wohl sagt?
Bis zum Kinn,
reicht das Wasser hin.
Ihn anzusehen ist eine Qual,
Kopf und Rücken sind kahl -
Kein Haar! Weder Rock noch Hosen,
wahrlich nicht zum Kosen!
Lustig beginnt er zu hopfen,
das Maul kann ihm keiner stopfen,
wer weiß, ob er schimpft oder lacht?
Er Schläft wohl keine Nacht!?
Er hält Ausschau,
nach einer Frau.
Denn auch in seinem Leben,
muss es die Liebe geben.
Zufrieden sind seine "Lieder",
ist er faul, legt er sich nieder.
Ob verheiratet oder geschieden,
er ist glücklich und zufrieden.
Heidi Gotti

Spinne an der Decke,
sie sitzt in einer Ecke!
Spinne über'm Bett?
Nicht sehr nett!
Putzmunter 
krabbelt sie rauf und runter.
Jetzt rennt sie hin und her,
zu fangen ach so schwer!
Keine Bange,
wenn ich Dich fange,
ich will dich am Leben lassen,
ganz vorsichtig dich nur fassen,
dann kommst du raus,
aus dem Haus.
Glaub es mir,
du kleines Krabbeltier!
Wie könnte ich dich töten,
mein Glück würd ich zertreten.
"Spinne am Abend,
bringt Glück und Gaben".
Auch du hast ein Recht auf Leben,
es muss auch kleine Geschöpfe geben.
Selbst sie hat unser Herr gemacht
und damit ein Kunstwerk vollbracht. 
Alles Leben muss man ehren,
will Gott uns damit lehren!
Heidi Gotti
Urlaubszeit,
wieder ist's soweit!
Angebunden habt ihr mich mit meiner Leine
Es ist Euch egal ob ich leide oder weine!
Immer hab ich Euch bewacht,
bei Tag und auch bei Nacht!
Oft hab ich Eure Zuneigung vermissen
und manche Launen ertragen müssen.
Ich war Euch immer treu ergeben,
in meinem bisherigen Leben.
Niemals hätte ich Euch verraten,
auch nicht an schlechten Tagen.
Einen Urlaub hattet ihr Euch vorgenommen,
wie gerne wäre ich doch mit gekommen.
Was hätte ich mich gefreut,
auf diese schöne Zeit.
Auch dort hätte ich Euch bewacht
Und mit meiner Treue bedacht.
Ihr meintet, das hat doch keinen Sinn
und dass ich dort nur lästig bin.
Mit Eurer Liebe war ganz plötzlich Schluss,
beschlossene Sache, dass ich da bleiben muss.
Nie würde ich Euch lassen im Stich,
und wenn's mein Leben koste mich!
Traurig und zutiefst enttäuscht ihr mich seht,
einen Hund, der die Welt nicht mehr versteht.
Diese Lieblosigkeit tut so weh,
ob ich Euch jemals wiederseh?

Heidi Gotti

 
sie war nur ein Hund.
Liebe zeigte sie zu jeder Stund.
War ich traurig, lag ihr Kopf in meinem Schoß,
große Augen fragten: Was hast Du den bloß?
Ihr "Pfeifen" gab mir zu verstehen,
"Ich will Dich wieder fröhlich sehen".
Mein Streicheln ein Muss,
ihr Brummen Hochgenuss.
Mit treuen Augen sah sie mich an,
die ich nie vergessen kann.
Kam ein Fremder mir zu nah,
- sie war da! -
Schon stand sie neben mir:
"Ich helfe Dir!"
Wenn ich spazieren geh,
ich sie neben mir seh,
sind auch schon Jahre vergangen,
dass sie in den Hundehimmel gegangen.
Immer wird sie in meinem Herzen sein,
schäme mich auch nicht, wenn ich wein.
Traurig bin ich in der Urlaubszeit,
viele Menschen sind wieder bereit,
um einen schönen Urlaub zu verleben,
ihre Tiere einfach abzugeben.
Angebunden irgendwo,
ohne Futter und Wasser sowieso,
hoffen sie dann ganz verschreckt,
dass sie jemand bald entdeckt.
Herzlos - gewissenlos....
Ruhig schlafen sollten sie kaum,
verfolgen müsste es sie im Traum.
Heidi Gotti
Sommer 2004
Wieder sind sie hier,
sitzen zwitschernd auf der Gartentür.
Tschiep, tschiep,
gib, gib!
Um ein paar Krümel zu erbetteln,
sie ein groß' Geschrei anzetteln.
Kaum hat sich die Hand erhoben,
kommen sie schon angeflogen.
Schnell wird geschnappt das erste Stück
und gleich das zweite, mit viel Glück.
Und damit dann husch,
in den nächsten Busch.
Kaum verzehrt,
man's wieder hört.
Tschiep, tschiep,
gib, gib!
Pfauenauge, Schmetterling,
du wunderschönes Flatterding!
Bei allen Blumen bist du Gast,
besuchst sie ohne Ruh und Rast.
Im Frühling aufgewacht,
hast Du uns viel Freude gemacht!
Der Sommer ist nicht lang
und mir wird es bang,
nach dem Herbst ganz schnell,
ist der Winter zur Stell.
Dann musst Du Dich verstecken
in Ritzen und Ecken.
Damit dann zur Frühlingszeit,
dein Anblick uns wieder erfreut.
Heidi Gotti
 
Zwei Stare am Himmel fliegen,
versuchen sich zu kriegen,
sie schnäbeln in der Luft,
aus der Ferne ein dritter ruft.
Aber er ist nicht allein,
ein Schwarm fällt ein.
Ihr Ziel ist der nächste Baum,
es ist wie in einem Traum.
Sie zwitschern, schnattern und kreischen,
versuchen den besten Platz zu erheischen.
Einer erhebt sich in die Luft,
es ist, als ob er ruft,
alle stürmen hinterher
und es werden noch mehr.
Ein weiterer Schwarm ist angekommen,
am Geschrei hat man's schnell vernommen.
Wo kommt Ihr denn alle her?
Gefiel's Euch daheim nicht mehr?
Nach was steht Euch der Sinn?
Wo wollt Ihr denn alle hin?
Eine Antwort haben sie nicht gegeben,
so ist es nun einmal im Leben.
Noch ein letztes Geschnatter,
dann ein Flügelgeflatter.
Leer der ganze Baum!
War es nur ein Traum?
Beobachtet Ende August 2004
Heidi Gotti
 

Die Hummel

Die kleine Hummel,
mit tiefen Gebrummel,
kommt sie angeflogen,
vom Krokus angezogen.
Die gelbe Blüte ladet ein,
glücklich schlüpft sie rein.
Der Tisch ist dort reich gedeckt,
sie schmatzt, sie schleckt.
Gelber Blütenstaub, süßer Nektar,
Hummelchen fühlt sich wunderbar.
Müde und zufrieden,
bleibt sie einfach liegen.
Aber o Schreck,
die Sonne ist nun weg!
Es ist erst März und noch sehr kalt,
die kleine Hummel friert sehr bald.
Was soll nur aus ihr werden ...
Angst hat sie vorm Sterben.
Auf dem Krokus bleibt sie sitzen
und er will sie beschützen.
Plötzlich und im Nu,
schließt er seine Blüte zu.
Warm wird es der Hummel,
ihr Dank, leises Gebrummel.
Die Sonne hat diese Liebe gesehn
und scheint wieder, warm und schön.
Der Krokus öffnet sich ganz weit,
die Hummel küsst ihn voll Dankbarkeit.
Dann fliegt sie in den Wald zurück
Und freut sich an des Lebens Glück.

Heidi Gotti

Spaziergang am See

Was ist hier im Wasser los?
Fleißige Schwimmer klein und groß.
Kröten schwarz, hell und gefleckt,
dick, dünn und gescheckt.
Sie möchten sich kriegen,
wollen sich lieben.
Der Gegner wird gepackt am Kopf,
nun windet sich der arme Tropf.
Husch ... und sie sind fort,
tauchen auf am anderen Ort.
Sie schwimmen mit großen Zügen,
wieder wollen sie sich kriegen.
Dort ... ein ganzes Knäuel,
für die Zuschauer ein Gräuel.
Umklammert sie sich winden,
miteinander ringen.
Ein paar entfliehen in die Freiheit,
die Anderen machen sich noch breit.
Am See der ganze Rand
bis ans Ufer im Sand,
sind sie munter auf der Strecke,
frei bleibt nicht die kleinste Ecke.
Dieses muntere Gehabe,
dauert nur ein paar Tage.
Dann ist vorbei die Liebesglut,
der Grundstein gelegt für die neue Brut.

Heidi Gotti

Arme Hummel

Auf der Terrasse ein Gebrumm,
was ist das für ein Gesumm?
Aus dem Blumenkasten kommt es her,
es zu orten, war wirklich nicht schwer.
Was es wohl sein mag,
an diesem schönen Tag?
Dieses tiefe Gebrummel,
eine Biene, Wespe oder Hummel?
Ich hab es noch nicht entdeckt!
Wo hat es sich denn versteckt?
Vorsichtig biege ich die Blätter weg
und bekomme einen gehörigen Schreck!
Zum Wasserspeicher führt ein Stutzen,
den wir zum Auffüllen benutzen.
Dort drinnen sitzt das kleine Tier,
"Hilf mir", signalisiert es mir.
Eine Hummel rund und dick,
ich dort unten erblick.
Zur Hälfte klettert sie munter,
aber dann rutscht sie wieder runter.
Sie steigt immer hoch zum Licht,
schafft es aber nicht.
Wie kann ich helfen ihr,
überleg ich mir.
Einen dünnen Stock hab ich genommen
die Hummel hat so eine Brücke bekommen.
Beim zweiten Versuch hat sie es kapiert
und ist hoch geklettert, ganz ungeniert.
Beim Wegfliegen "sagt" sie Dank,
mit einem tiefen "Brummgesang".

Heidi Gotti

Das Bienchen

Hunger hat das kleine Bienchen
mit dem süßen Namen „Trienchen“.

Es war ein wenig ungezogen,
ist klammheimlich fortgeflogen.
Eine Wiese voller Schneeglöckchen lockt,
schnell hat Bienchen sich dort hingehockt.
Hat gesammelt und gespeist,
ist dann wieder heim gereist.

Mit dem Schwänzeltanz sodann,
zeigt’s wo man die Nahrung finden kann.
Zuhauf sind alle nun gekommen,
haben Nektar und Blütenstaub genommen,
haben ihn dann heimgebracht
dort viel Freude damit gemacht.

Vorbei ist nun endlich der Winter,
es freuen sich alle Bienenkinder.

Heidi Gotti

Unser Ding-Dong

  

Es gibt so tolle Sachen,
die recht viel Freude machen.
Ein Ding-Dong ist wunderschön,
gut anzuhör’ und anzuseh’n.

Eines Tages, Besuch kommt angeflogen,
schaut sich das an und ist eingezogen.
War es anfangs nur ein Insekt,
haben wir bald mehrere entdeckt.

Sie flogen ein, sie flogen aus,
in ihr neu entdecktes Haus.
Wir wollten es verwehren,
den noch kleinen Kokon zerstören.
Doch die fleißigen Wespen taten uns leid,
ihnen zuzusehen für uns eine Freud.

Doch mit der Zeit – o Schreck,
bissen sie die Schnur mit Klöppel weg.
Die ganze Bambuskugel war nun voll,
wir fanden das nicht mehr so toll.
Schief hing sie von der Decke,
mit nem Eingang in der Ecke.

Dort halten Wespen Tag und Nacht,
ruhig hockend ihre Wacht.
Die Tierchen bauen unten an,
man es deutlich sehen kann.

Schwarze Wolken kamen dahergezogen,
riesige Hagelkörner vom Himmel toben,
haben alles kaputt geschlagen,
ein unermesslicher Schaden.

Der Regen rauscht vom Himmel,
der Wespen ahnungsvolles Gewimmel,
versucht sich gegen den Sturm zu wehren.
Die Schnüre sich von selbst zerstören,
ein Teil ist schon gerissen,
zu helfen, wir beschließen.

Mit einem Seil binden wir alles fest,
die Wespen verlassen schnell ihr Nest.
Was für ein schweres Los,
zum Glück sind viele schon groß.
Ein kleiner Rest versorgt mit Mut,
die allerletzte Brut.

Als dann alle fort,
wer weiß an welchem Ort,
reparieren und reinigen wir ganz flink,
unser ach so tolles Klimperding.
Es tönt nun wieder,
singt seine Lieder.

Heidi Gotti

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