Winter

 

Der strenge Winter Wann gehst du endlich fort, Winter?
Ein Wintertag Der Schneemann
Winterstürme Winterzeit
Sonne im Januar Mensch oder Bär
Januar und Winter Frau Holle und der Schnee
Seltener Besuch  

Der strenge Winter

Der Winter zeigt oft, was er kann,
er kommt mit Sturm und Schnee heran
oft ist er rau und grob,
verdient kaum unser Lob.

Unbesiegbar in seiner Tat,
vernichtet er die Saat -
wie kann er sein so gemein,
ist er mit Kobolden vereint?

Die Vöglein hungern, die armen,
das Wild friert - ohne Erbarmen!
Keine Bienen summen -
Erfroren die Blumen!

Kein Käfer und kein Insekt,
die Natur ist mit Schnee bedeckt,
wie ausgestorben - tot,
der Tag - bei Abendrot.

Viele Tieren frieren - leider -
Nur der Mensch hat warme Kleider.
"Winter, du strenger Held,
du kostest uns viel Geld!"

Nur die schwarzen Krähen,
den Winter nie verschmähen -
sind hundert Jahre alt,
für sie ist's nie zu kalt!

Wie ein mächtiger Zaubermann
der Winter, das Wetter ändern kann,
er beeinflusst alles Leben
und bringt Sturm und Nebel!

Traurig und düster wird die Welt,
der Winter spielt den großen Held!
Trotzdem bildet sich sogleich,
ein eignes Zauberreich.

Wenn alles tief verschneit
und dann die Sonne scheint,
alles glänzt und strahlt,
kein Maler so schön malt.

Wie garstig sich der Winter auch benimmt,
der nächste Frühling kommt bestimmt.
Dann erwacht ganz schnell neues Leben
alles "Entbehrte" wird es wieder geben.

Darauf freu ich mich schon
Heidi Gotti

Wann gehst Du endlich fort, Winter?
Fragen die Blumenkinder.
Tief mit Schnee zugedeckt,
haben sie sich versteckt.
Sie suchen nach Sonne und Licht
und finden sie nicht.
Schneeglöckchen ganz erstarrt,
dort unten verharrt.
Wann wird es endlich Frühling?
Fragen sich auch Biene und Schmetterling.
Wann gehst Du endlich fort, Winter?
Fragen die Menschenkinder.
Rodeln und Schneemann bauen wollen wir nicht mehr,
sehnen uns den Frühling her.
Wollen über grüne Wiesen springen,
Frühlingslieder singen,
Blumen finden,
Kränze binden.
Wir wollen nicht mehr so dick angezogen sein,
uns an Wärme und Sonne erfreun.
Wann gehst Du endlich fort, Winter?
Fragen nicht nur die Kinder.
Auch die Erwachsenen haben die Nase voll
Und finden dieses Wetter nicht mehr toll.
Schneeschippen jeden Morgen,
beim Autofahren immer Sorgen.
Wünschen sich den Himmel blau,
nicht mehr nur dieses "Grau in Grau"!
Ja, wann gehst Du endlich fort, Winter?
Hoffnung von Heidi Gotti
Ein Wintertag
Dunkle Wolken hängen,
fast grau ist der Tag -
Schneeflocken in Mengen,
die nichts halten vermag!

Sie tanzen im Reigen,
leicht, wie aus Seide,
Die Bäume sich neigen,
im weißen Kleide.

Alles mit Schnee verdeckt,
Die Natur liegt im Schlaf -
Kein Vöglein sie erweckt,
alles schläft recht brav!

Man sieht keine Käfer,
keine Blumen, Schäfchen,
nicht einmal den Schäfer -
hält auch er ein Schläfchen?

Ganz still, fast geisterhaft
Fantastisch jeder Baum
Im zarten weißen Taft -
Alles wie ein Traum.

Der Wald in den Bergen,
der Winter als Meister,
zeigt Hexen mit Zwergen
und ähnliche Geister.
 

Die Hügel und Hecken,
fabelhaft gekleidet,
erregen oft Schrecken
in Nebel, verkleidet.

Gibt's verzauberte Fee'n?
Wie sie sich verneigen!
Abends zauberhaft schön,
doch sie alle - schweigen!

Die vermummte Gestalt,
wird sie sich regen?
"Bist du jung oder alt?"
"Ich geh' dir entgegen!"

"Phantom im Geisterreich!"
scheu blick ich nach ihr.
"Du bist kalt, du bist bleich,
was willst du von mir?"

"Teufel, Dämon, bleibe!
Außer deiner Pracht
Hast du nichts am Leibe,
leb wohl, gute Nacht!"

Draußen wird es kühler,
hier im Märchenland,
die Natur noch stiller -
bis zum Waldesrand!

Heidi Gotti
Inspiriert von dem Bild eines dick verschneiten Winterwaldes.



Der Schneemann
Kalt ist's, dem Wetter trau' ich nicht,
doch Schnee gibt's, eine hohe Schicht.
Blauen wir einen Schneemann?
Und eine Kugel wird gerollt,
so eine hab' ich gewollt!
Es muss, trotz der Beschwerden
nun ein Riese werden!
Schon steht der Rumpf nach vieler Müh
wir alle schwitzen wie noch nie!
Den schweren Kopf nun heben,
Mut hat uns Kraft gegeben!
Auf den Kopf einen Hut -
der steht ihm einfach gut!
Statt der Augen zwei Kohlen,
die muss einer holen.
Seine Nase färb' ich rot,
sonst sieht er aus wie tot.
Eine Zigarre in den Mund
um den Hals ein Tuch, recht bunt!
Silberknöpfe, nach altem Brauch,
schmücken seinen dicken Bauch.
In die Hand noch einen Besen,
er gleicht einem Lebewesen!
Vor dem Hause, bei Tag und Nacht,
steht er nun auf der Wacht!
Seine Miene ist stets heiter,
der Mond ist sein Begleiter.
Stolz und trotzig steht er da -
Ruft gewiss oft: "Halt, wer da?"
Vielleicht brüllt er: "Halt, ich schieße!"
Freilich kriegt er - kalte Füße!
Heidi Gotti

Winterstürme,
sie toben und brausen,
im Wald sie hausen.
Manch armer Baum,
trotzt ihnen kaum.
Letzte Blätter fliegen,
Äste sich biegen,
ächzend es stöhnt,
heulend es dröhnt!

Gebt Acht,
in der Nacht!
Die Geister erwachen,
sie kichern und lachen,
sie stöhnen und schrei'n,
kämpfen ums Sein!
Halten sich an den Händen,
klettern hoch an Wänden,
am Fenster sie rütteln,
die Türen sie schütteln!
Wird im Haus Glück und Frieden sein,
kommen sie niemals hinein!

Heidi Gotti

Winterzeit

In der dunklen Winternacht,
weiße Flocken, leis und sacht,
auf die Wiese die noch grün,
schweben lautlos sie nun hin.

Eins, zwei, drei und immer mehr,
sie zu zählen fällt mir schwer!
Die Wiese ist schon weiß bedeckt,
das grüne Gras total versteckt.

Flöckchen nebeneinander ...
viele übereinander ...
Eines bleibt im Baume hängen,
die nächsten schon zur Landung drängen.

Und der Wind,
wie ein stürmisches Kind,
bläst und treibt sie vor sich her,
lustig wirbelnd kreuz und quer.
Welch lustiges Treiben,
man kann's nicht beschreiben.

Nach dieser langen Nacht,
zeigt sich morgens all die Pracht.
Alles weiß verschneit,
soweit das Auge reicht.

Das ist ein Glitzern im Sonnenschein,
es funkelt wie ein wertvoller Edelstein.
Auf Gartenpfosten sitzen
dicke weiße Mützen.
An den Bäumen jeder Ast,
trägt schwer an der Last.
Selbst der Zaun hat einen Bart,
anzusehen sehr apart.

Tiefer Schnee bedeckt den Weg,
überm Bach, versteckt der Steg.
Am Waldrand steht ein Reh,
sucht nach Futter unterm Schnee.
Hasenspuren überall,
feierten sie hier Karneval?
Aus dem Busch tönt ein leises "Piep,
ich hab Hunger, bitte gib!"

Die Kinder fahren froh und munter
auf ihren Schlitten den Berg herunter.
Beim Schneemannbauen,
Kinderaugen glücklich schauen.

Nach einer Wanderung und Spiel im Schnee,
ist es schön zu Haus bei Rum und Tee.
Somit kann auch die Winterzeit
bereiten viel Spaß und Freud!

Heidi Gotti

Sonne im Januar

Glücklich bin ich aufgewacht,
der Himmel blau, die Sonne lacht.
Die Ahnung von Frühling,
in mir klingt.

Es hat doch erst begonnen das Jahr,
wir schreiben Anfang Januar.
Mein Gesicht halt ich der Sonne entgegen,
sie bedeutet für uns Menschen das Leben.
Deshalb will ich dankbar sein,
an jedem Strahl mich erfreun.
Die Wärme soll ins Herz mir dringen
und hoff, es wird mir gelingen,
im weiteren Leben,
viel davon abzugeben.

Heidi Gotti

Mensch oder Bär?

Ein schlaues Tier, das ist der Bär,
ich bewundere ihn gar sehr!
Im Herbst frisst er sich tüchtig an,
damit er im Winter schlafen kann.

Was für Meister Petz ist recht,
wär für uns Menschen auch nicht schlecht.
Wenn es eklig wird und richtig grau,
Mensch leg dich nieder und mach blau.
Du liegst schön warm,
in einem geliebten Arm,
brauchst nichts zu essen,
hast alle Sorgen vergessen.

Ich seh mich auf grüner Wiese liegen,
über mir weiße Wolken fliegen.
Es duften bunte Blumen,
unzählige Insekten summen.
Wohlig streck ich mich aus,
draußen tobt der Sturm ums Haus.

Bärenstark wär diese Zeit,
ganz anders die Wirklichkeit:
Bist du jung, gehst du Eislaufen und Schlittenfahren!
Aber dann, in älteren Jahren?
So mancher Sturz bei Eis und Schnee
tut dir noch sehr lange weh.
Schneeschippen und hinterher streuen,
dich auch nicht sehr erfreuen.
Das Auto "gurgelt" und gibt auf,
es steht bevor ein beschwerlicher Lauf.
Die Heizung ist sehr teuer,
bis endlich warm das Gemäuer.
So könnt ich fahren fort,
mit so manchem wahren Wort.

Ach wär ich doch ein Bär,
sicher hätt ich's nicht so schwer!

Heidi Gotti

Januar und Winter ...

Mit dem Monat Januar,
beginnt jedes neue Jahr.
Er bringt uns Eis und Schnee,
tut Mensch, Tier und Pflanze weh.

Sonne und eiskalt,
es glitzert bereift der Wald,
wie im Märchen schön,
es fehlen nur die Feen.

Hörst du den Wind?
Wie ein wütendes Rind!
Schwarz ist der Himmel,
dichtes Flockengewimmel.
Grau in Grau, soweit ich schau!

Düstere Winterszeit,
Frühling ist noch weit.
Traurigkeit, Herzeleid.
Tränen in den Augen
mir die Stimme rauben.
Auf der ganzen Welt viel Neid,
überall Krieg und Streit.
Mit bösen Worten
wir die Liebe morden.

Ich hoffe auf die Frühlingszeit,
dann macht sich Hoffnung breit.
Wenn wieder alles grünt und blüht,
am Himmel hell die Sonne zieht,
Insekten brummen, Vögel singen,
wird auch uns viel mehr gelingen.

Frühling bitte komme bald,
in meinem Innern ist es kalt!

Heidi Gotti

Frau Holle und der Schnee

Flocken vom Himmel, dicke und volle,
als Kind war das für mich Frau Holle.
Wenn ich die Bilder im Märchenbuch sah,
fühlte ich mich dem Himmel so nah.
Hab immer nach oben geblickt,
mich angestrengt wie verrückt,
leider konnte ich nie entdecken die Frau,
war traurig, weiß es noch ganz genau.

Als ich klein war, fand ich das Märchen schön,
später konnte ich es nicht verstehn.
Wenn man im Brunnen nach unten fällt,
wird bei Frau Holle dann angestellt,
wie kann beim Betten schütteln,
der Schnee von oben vom Himmel rieseln?

Viel mehr gefiel mir das Tor,
aus dem Pech- oder Goldmarie traten hervor.
Denn auch ich lernte im Leben,
will man bekommen, muss man geben!

Heidi Gotti

Seltener Besuch

Kalt ist es wieder geworden,
der Wind pfeift aus Norden.
Der Tisch ist reichlich gedeckt,
die Schnäbelchen werden geleckt.
Alle, alle sind sie wieder da,
die ganze lustige Vogelschar.

Amsel, Spatzen und Finken, in eiligem Flug nieder sinken.
Spechte Rotkehlchen und Meisen, genussvoll bei uns speisen.
Sonnenblumenkerne, mögen alle gerne.
Fetthaferflocken, selbst gemacht,
duftend locken, jedes Vogelherz lacht.
Sie uns viel Freude bereiten, wenn sie auch oft streiten.
Ist auch klein das Vogelhaus, im regen Flug geht's ein und aus.

Aber jeden Morgen, olala,
zeigt sich was Besonderes da!
Ein riesiges Vogeltier,
in die Augen schaut es mir.
Voller Angst fliegt es schnell weg,
sitzt aber bald wieder an diesem Fleck.
Sein Kleid ist wunderschön,
die typische Feder ist zu sehn.
Ein Eichelhäher aus dem Wald,
präsentiert stolz seine Gestalt!
Schnell hat er das Futter entdeckt,
und ... wie das schmeckt!

Heidi Gotti

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